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Hexenprozess in Ban de la Roche

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Abschrift

Sie hat gestanden, dass vor drei Jahren, bevor sie verheiratet wurde, ihre Mutter ihr etwas in ihre Suppe getan hat, durch das sie alle Liebe zu Gott verlor.
Sie hat gestanden, dass bald darauf der Teufel sie auf ihrem Weg von Neufville getroffen hat; dass er sich Percin nannte und gespaltene Füße hatte.

Sie hat gestanden, dass er ihr befahl, Gott zu leugnen und ihn mit aller Kraft zu hassen, was sie tat. Sie leugnete auch die Heilige Taufe; Percin taufte sie auf andere Art und nannte sie schwarzer Teufel.
Er gab ihr auch einen anderen Teufel, jung, namens Gerardin.

Sie begab sich zum Sabbat auf einem schwarzen Hund, den der Teufel ihr zuführte.
Sie sah dort alle, die gerichtet worden waren.

Sie hat gestanden, dass vor 5 oder 6 Jahren, ihre Mutter, ihr Bruder und sie ihren Vater töteten, indem sie ihm das Gift in Honig auf Brot gaben. Sie half auch Ihre Mutter im Gefängnis mit Fett zu töten; sie, die Mutter wusste dies wohl, sie hatte auch einen Teufel Percin. Sie tötete auch zwei andere Frauen und ein Mädchen.

Am vergangenen Heiligen Georg gingen sie, ihr Bruder und andere nach Chesnoy und dort machten sie Fett in einem Brunnen, um die Früchte der Erde zu verderben.

Sie hat auch gestanden, dass sie vergangene Ostern in St. Cène war und dem Teufel die Hostie gab, die er nahm und ins Feuer warf. Dies tat sie 5 Mal.

Kommentar

Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum 18. Jahrhundert fanden in ganz Europa Hexenprozesse. Diese Prozesse betrafen sowohl die Katholiken als auch die Protestanten, Reiche und Arme, Junge und Alte, Männer und Frauen, obwohl die letzteren zahlreicher waren.
Diese Bewegung ist der Ausdruck einer sehr starken Glaubens an die Macht des Teufels im täglichen Leben der Menschen.
Auch wenn Gott und seine Heiligen das Gute hervorrufen können, so kann der Teufel und seine Handlanger Unglück verursachen.
Die Zauberer und Hexen finden sich zu den Sabbat genannten Festen zusammen und demonstrieren Abweichungen und Inversionsriten vor allem in sexueller Hinsicht und Entweihung der Eucharistie.
Die von den Ermittlern gesammelten Zeugnisse erlauben es, das psychologische und religiöse Umfeld genau zu rekonstruieren, genau wie das Bild, das die Gesellschaft von sich selbst abgibt in allen guten oder schlechten Aspekten, sichtbar oder unsichtbar. Dieses Dokument ist in französischer Sprache, da der Prozess in Ban de la Roche stattfand.