Wie ist das straßburger Stadtarchiv klassifiziert?

Aufgrund der turbulenten Geschichte ihrer Stadt haben die Straßburger Archivare nicht den nationalen französischen Klassifizierungsrahmen angenommen. Die Archivalien sind nach dem Prinzip der Herkunft klassifiziert.

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Ein Inventar eines Bestands aus dem 18. Jahrhundert

Der mit dem Rahmen der Klassifizierung von 1826 für die kommunalen Archivalien in Frankreich vertraute Suchende wird verunsichert von der Struktur der Bestände des Straßburger Archivs, klassifiziert nach dem Prinzip der Herkunft nach der deutschen Praxis, wenn auch mit einigen Anleihen aus dem französischen Rahmen!


Die "alten" Bestände

Die Akten aus der Stadtverwaltung werden nach ihrer Herkunft in Serien mit römischen Ziffern (I, II, III ...) bezeichnet klassifiziert. Diese Serien entsprechen nicht einem bestimmten Bereich, mit Ausnahme der Serie IX "Zünfte" und der Serie XII "Bestände der Münze". Im 19. Jahrhundert versuchten die Straßburger Archivare, die Dokumente gemäß dem Rahmen der französischen Klassifizierung zu verteilen: sie haben mit der ersten Serie, AA, aufgehört, sowohl wegen des Umfangs des Unternehmens als auch wegen der Komplexität der Straßburg Institutionen des Ancien Regimes.

Die Serien von Registern (Register der Räte, Polizeiverordnungen ...) sind klassifiziert als Serien R und MR, die Chartas der Stadt als Serie CH.

Schließlich werden einige spezifische Serien durch Buchstaben gekennzeichnet, die sich auf die entsprechende Institution beziehen: KS steht für die Kontraktstube, NOT für die städtischen Notare, OND für die Stiftung Œuvre Notre-Dame und AST für die Stiftung Saint-Thomas (diese beiden letzten Serie enthalten auch moderne Bestände der entsprechenden Institutionen).


Die modernen Bestände

Sie werden als Serie MW klassifiziert nach dem Prinzip der Herkunft mit einer Aufgliederung nach großen Bereichen der Verwaltung (Architektur, Soziales, Bildung, Kultur,...) und den Änderungen der Nationalität des Elsasses folgend: Verwaltung vor 1870 Reichsland, zwischen den beiden Weltkriegen, Zweiter Weltkrieg und zeitgenössischen Periode. Die Serie E wurde jedoch für die Register des Familienstandes übernommen.


Die zeitgenössischen Bestände

Ihre Klassifizierung entspricht dem nationalen Rahmen, als W, entsprechend dem Prinzip der Herkunft. Die letztendlich eliminierbaren Dokumente sind als Serie EL klassifiziert.


Die privaten Bestände

Sie sind als Serie Z klassifiziert. Die Stücke, die keinen Bestand darstellen, sind als 101 Z klassifiziert für die städtischen Dokumente und als 201 Z für die von der Stadtgemeinschaft Straßburg erhaltenen oder erworbenen.


Die ikonographischen und audiovisuellen Bestände

Wenn Sie von den Dienststellen der Stadt und der Stadtgemeinschaft kommen, werden die Dokumente als Serie MW (moderne Archivalien) oder als W (zeitgenössische Archivalien) klassifiziert. Sie sind als Serie Z klassifiziert, wenn es um private Bestände handelt und als FI für die Sammlungen (z.B. Postkarten und Plakate). Die audiovisuellen Bestände werden als AH klassifiziert. Die Serie NUM enthält digitale Dokumente


Die Krankenhaus Bestände

Sie stammen aus den zivilen Krankenhäusern, eine öffentliche Einrichtung bis zur Gründung des Universitätsklinikums, und werden als AH klassifiziert.



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