Um meine Suche nach einer Person zu starten

Das Archiv verfügt über zahlreiche Ressourcen zur Geschichte von bekannten oder anonymen Personen. Diese kommen in verschiedenen Formen vor: Wörterbücher, Verzeichnisse, Bevölkerungslisten, Dateien.

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Die Männer des Großen Straßendurchbruchs, 1907, 112 Z 7

Das öffentliche Archiv bewahrt Archivalien auf über Personen, aber vor allem in Bezug auf ihre Beziehungen mit der Verwaltung.

Eine Grundregel: vom Bekannten zum Unbekannten gehen. Dazu sollte man von sicheren Elementen ausgehen und unter Berücksichtigung der Daten und Orte, die Daten ausgehend vom  Personenstand bereinigen.

Der Familienstand ist online verfügbar, auf der Webseite Adeloch des Departementalarchivs Bas-Rhin.

Darüber hinaus genügen die Archivalien einem Territorialprinzip: im Archiv von Straßburg findet man Dokumente über Straßburger Bürger, das heißt über Personen, die in Straßburg gewohnt haben. Allerdings wird es sinnvoll sein, das Departementalarchiv oder anderen kommunalen Dienststellen aufzusuchen, wenn es um Personen geht, die nicht aus Straßburg kamen.

Achtung: das Archiv von Straßburg verfügt über keine Quellen die Gemeinden der städtischen Gemeinschaft außer Straßburg betreffend!

Man konsultiert erfolgreich das mittlerweile klassische Lehrbuch von Christian WOLFF: Guide des recherches généalogiques en Alsace, Straßburg, 1975.

Der Cercle Généalogique d’Alsace bietet Publikationen und Dienstleistungen an.

Für die bekannten Persönlichkeiten beginnt man die Suche mit dem Nouveau Dictionnaire de Biographie Alsacienne, herausgegeben von der Fédération des sociétés d’histoire et d’archéologie d’Alsace sowie mit Fachwörterbüchern (z.B. die von Francis Lotz veröffentlichten Verzeichnisse über Kunstmaler oder, für die gleichen Personen das Verzeichnis von Bauer und Carpentier).

Im Rahmen einer biographischen oder prosopographischen Suche (Suche nach einer Gruppe von Personen) hat der Suchende mehrere Bestände zur Verfügung:

  • der Bestand Hoffmann (78 Z): Sammlung von Zeitungsausschnitten, 19. und 20. Jahrhundert, unterschiedlich im Wert, da er mit Auswertungen im Zusammenhang steht, die Zeiträume mit Unterbrechungen durchlaufen haben,
  • der Bestand Raeuber (34 Z): es handelt sich um genealogische Aufzeichnungen von Archivaren, die meisten prominenten Familien von Straßburg der Neuzeit und des 19. Jahrhunderts betreffend.

Im allgemeinen hat der Suchende mehrere Serien zur Verfügung

Für das Ancien Régime (vor 1789):
  • Bürgerbücher (die neue Bürger durch Ehe oder Kauf erfasst). Die "Manants" (vom Magistrat geschützte Personen) werden dort nicht aufgeführt. Präsentation der Bürgerbücher in J.Y. Mariotte, Guide des sources, S. 119 ff,
  • Archivalien der Zünfte, in erster Linie für das 18. Jahrhundert,
  • "Registres de la Taille" (Serie VII): die wenigsten Daten liegen vor, man findet kaum einen Beweis für das Leben eines Bürgers.
  • Register der Ausländer (4 R95-98): Es handelt sich um die Registrierung der Einreise von Ausländern in die Stadt

 

Ab 1789:
  • Register der Einberufung für Männer,
  • Wählerlisten,
  • Bevölkerungsregister.

Diese beeindruckende Serie über den Zeitraum von 1795 bis 1870  umfasst verschiedene Arten von Dokumenten: eine Volkszählung, nach Adresse, im Jahr 1795; eine evolutive Zählung der (mit Aktualisierungen in zwei Gruppen) ab 1798 bis 1850; eine Erhebung der armen und inländischen  Bevölkerung für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; schließlich einige Patentregister (zu ergänzen mit den unter 18 MW klassifizierten Patentregistern). Es existieren Indizes für den Zeitraum 1795-1850, die jedoch teilweise fehlerhaft sind aufgrund einer modernen Bindung, die nicht immer die ursprünglichen Bände eingehalten hat.

Für den Zeitraum zwischen 1850 und 1870, verfügt man über Blätter pro Haushaltnach Adresse klassifiziert. Es ist festzustellen, dass die Nummerierung der Gebäude 1858 geändert wurde, diese neue Nummerierung ist diejenige, die von der aktuellen Klassifizierung berücksichtigt wird. Diese Serie von Registern wird durch einen allgemeinen alphabetischen Index abgedeckt.

Die Bevölkerungsregister wurden von den Bezirkskommissaren geführt. Sie schrieben die Zusammensetzung jeder Familie, die Geburtsdaten (oder das Alter, diese Daten waren manchmal nur ungefähr), den früheren Wohnort und den Abreiseort auf.

Die Meldeamtkarteien

Das Registersystem wird nach 1871 aufgegeben zugunsten des flexibleren Systems der Meldeamtkartei, die bis 1985 in Gebrauch ist. Dies ist ein Verfahren, das in Deutschland nach wie vor in Kraft ist, die Einwohnermeldekartei. Jeder Neuzugezogene in Straßburg muss gemeldet sein, genau wie Wohnsitzänderungen und seine Abreisen aus der Stadt. Jeder Haushalt hat seine Karte mit Angabe des Familiennamens, der Vornamen mit Datum der Geburt, Hochzeit, Tod; die Geburtsorte, die Staatsangehörigkeit, Religion, aufeinanderfolgende Adressen, Bestimmungsorte bei Abreise aus Straßburg.

Eine erste Kartei wurde bis etwa um 1880 (Klassifizierung 601 MW) geführt. Dann wurde eine neue Serie eröffnet mit der Übernahme der Karten der noch lebenden Personen aus der ersten Kartei. Diese zweite Kartei (602 MW) wurde bis etwa 1920 geführt. Dann wird eine dritte Kartei eröffnet, wieder mit Übernahme der Karten aus der zweiten Kartei: diese dritte Kartei (603 MW) wurde im Jahr 1939 geschlossen.

Wir achten auf drei Elemente:

  • die Klassifizierung der Karten ist phonetisch, nicht aber streng orthographisch,
  • die Karte lautet auf den Namen des Familienoberhauptes. Wenn dieses stirbt, geht die Karte auf den Vor- und Nachnamen seiner Witwe über,
  • im Falle von Namensgleichheit dient der Vorname als Unterscheidungsmerkmal, anderenfalls das Geburtsdatum.

Von 1940 und bis 1985 wurde nur eine Kartei geführt (604 MW). Sie ist erst 2035 zugänglich (Schutz der Privatsphäre), genau wie die Kartei 617 MW, die aus den entnommenen Karten der 604 MW (verstorben oder aus Straßburg weggezogene Personen) besteht.

Um eine Einzelperson oder eine Familie zu finden, kann der Suchende Adressbücher nutzen, die für die Zeiträume von 1874 bis 1939 (mit Lücken), 1948 und 1953 verfügbar sind.

Mehrere Sonderfälle sind zu berücksichtigen, insbesondere der Fall der Elsass-Lothringer, die sich für Frankreich entschieden haben aufgrund des Friedens von Frankfurt vom 10. Mai 1871. Ein Verzeichnis der im Rathaus von Straßburg getroffenen Entscheide wird unter der Klassifizierung aufbewahrt. Dieses Verzeichnis ist in chronologischer Reihenfolge.

Das Verzeichnis der Elsass-Lothringer, die sich für Frankreich entschieden haben, ist verfügbar. Anzeige des Verzeichnis des Nationalarchivs.


Verzeichnis der Bevölkerung - Ende 18. - 20. Jahrhundert:

  • Volkszählung nach dem Plan Blondel (VI 585). Namensliste nach Kantonen.
  • Volkszählung 1789 (V 139b). Auswertung nach Zunft und nach Familienname - im Nachschlagewerk im Lesesaal,
  • Bevölkerungsregister 1795-1850 (600 MW). Kein verwendbarer Namensindex, ist nur dann interessant, wenn man die Adresse der gesuchten Person kennt,
  • Bevölkerungsregister 1850-1870 (600 MW). Mit Namensindex, der auf die letzte gemeldete Adresse verweist,
  • Meldeamtkarteien (601 MW-604 MW). Die vierte Kartei ist nicht zugänglich. Denken Sie daran, dass die Karten von Verstorbenen oder Parteien vor 1970 gesondert aufbewahrt werden und die Serie 619 MW bilden.
  • Meldeamtkartei am 23. Dezember 1918 (617 MW)
  • Kartei der Personen deutscher Herkunft 1940-1944 (624 MW)
  • Wiedereinbürgerung in die französische Staatsbürgerschaft nach 1918 (614 MW). Dieser Bestand enthält insbesondere die Namenskartei,
  • Urteile zur Wiedereingliederung 1920-1975 (614 MW). Der Antragsteller trägt seine Genealogie vor und erzählt sein Leben... Verzeichnisse.

Unterkunftskarteien:

  • 1918 (612 MW und 625 MW); 1942-1960 (612 MW und 626 MW). Erfasst nach Adresse.
  • Volkszählung um 1794, Namenslisten (48 MW 30-46). Die Namen der Straßen sind die aus der revolutionären Periode; man muss die Entsprechung mit dem späteren Namen finden!
  • Volkszählung von 1931, Namenslisten (48 MW 61-63). Veröffentlichung: 75 Jahre
  • Allgemeine Volkszählung 1946 (606 MW). (Haushaltsblätter, Veröffentlichung 75 Jahre)
  • Wohnungszählung: Unterkunftskartei 1942-1961 nach Adresse (Veröffentlichung: 75 Jahre)

Adressenbücher und Branchenverzeichnisse

Im Lesesaal sind Verzeichnisse in den Nachschlagewerken für die Jahre 1812, 1824, 1836, 1854, 1868. Sie sind nicht vollständig in dem Sinne, dass darin nur die Händler aufgeführt sind. Aber für einige werden auch Händler aus anderen Gemeinden des Elsass aufgeführt.

Die Adressenbücher gehen von 1874 bis 1939 (Lücken in den ersten Jahren und während des Ersten Weltkriegs), mit, für Industrie und Handel, 1942 und 1943, 1948, 1952.

Nach 1945 haben wir die Telefonbücher, zwangsläufig unvollständig für einen relativ langen Zeitraum.


Spezielle Listen

  • Einberufungsregister 1798-1969 (21 MW und 281 MW): gilt nur für junge Männer (gibt jedoch im 19. Jahrhundert die körperliche Beschreibung), aufgeteilt nach Altersgruppe bis 20 Jahre. Bei Lücken sollte das Vorjahr oder das im folgenden Jahr durchsucht werden: jedes Register enthält die "Vergessen" des vorherigen Jahrgangs.
  • Ehrengarde und Nationalgarde (1789-1851). Listen die Bürger betreffend, aber nicht alle.
  • Wählerlisten 1831-1871 (47 MW 59-65): vor 1848 gibt es ein Zensuswahlrecht; die Bürger, die nicht einen bestimmten Steuersatz bezahlen, sind ausgeschlossen. Die Frauen sind ab 1945 zur Wahl zugelassen.
  • Ausländer 1793-1870  (271 MW)
  • Immatrikulation der Studenten der dekorativen Künste 1900-1985 (34 MW). Für die Zeit vor 1919, pro Semester.
  • Listen der Studenten des Konservatoriums 1875-1969 (599 MW)
  • Verzeichnisse von patriotischen Beiträgen, nach Zunft 1784 und 1790 (190 MW 142-144). Die gleiche Ablieferung umfasst andere Steuerlisten.
  • Personal der Stadt und der Stadtgemeinschaft (49 W bis 93 W) Personalakten. Das Lehrpersonal wird separat klassifiziert.
  • Personal des Theaters 1816-1978 (180 MW, 181 MW)
  • Statuskarten der Mitarbeiter der Stadt 1905-1944; 1939-1944; Personalkarten (229 MW).
  • Stadträte 1834-1865  (204 MW 45)
  • Politische Aufsicht 1800-1834 (268 MW). Polizeiberichte und Steckbriefe, immer kurz. Es handelt sich im Wesentlichen um Korrespondenz zwischen Stadtverwaltungen, die Auskünfte über eine bestimmte Person anfordern.
  • Einbürgerungsanträge 1874-1887 (47 MW 19-20). Verzeichnis.
  • Anträge auf Zulassung und Enteignung durch Urteil 1920-1930 (47 MW 44-45). Alphabetische Ablage.
  • Anträge im Hinblick auf Einbürgerung 1916-1918 (85 MW 218-226). Anträge von Privatpersonen
  • Hospice des Enfants trouvés (Hospiz der Findelkinder): Aufnahmeverzeichnisse und -listen 1790-1888 (71 MW)
  • Stephansfeld: Einweisungen 1839-1885 (72 MW 143-149)
  • Fürsorgeakten 1790-1941 (77 MW). Namensakten.
  • Waisenhaus, Akten der Zöglinge 1901 ff (1 AH 13387-13409)
  • Strafgefangenenakten 1789-1820 (44 MW 31-43). Betrifft die Häftlinge.
  • Beihilfeakten 19. Jahrhundert -1944 (216 MW bis 219 MW)
  • Versorgungskartei 1915-1918  (607 MW) Alphabetische Ablage nach Familienoberhaupt.
  • Verwaltung in Périgueux: Kleiderkammer 1940-1944 (266 MW). Betrifft nur die Straßburger, die sich nach Périgueux zurückgezogen hatten.
  • Verwaltung in Périgueux: Arbeiter 1939-1940 (78 MW 136-139)
  • Vermisste, verstorbene Personen im Krieg 1940-1960 (613 MW)

Veröffentlichte Listen und Verzeichnisse

Drucker

Oscar Berger-Levrault (Broschüre, 1890)

J. Benzing, Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet (Nachschlagewerk)

Einschreibungen der Universität

Die im Bestand Saint-Thomas aufbewahrten Einschreiberegister (1 AST) wurden veröffentlicht:

Gustav KNOD, Die alten Matrikeln der Universität Strassburg, 1621 bis 1793, 1879-1902.

Matricula scholae Argentoratis, Band 1, 1621-1721, 1938.

Werner Westphal, Gym Jean Sturm: Matricula scholae Argentoratensis, 1721-1939. Band 2, 1721-1732, 1738-1827 (1976) ; Index der Bände 1 und 2. ; Index der Ortsnamen 1621-1827. ; Band 3, 1827-1880 + Index (1980); Band 4, 1880-1939 + Index (1983).

Oscar BERGER-LEVRAULT, Annales des professeurs (Liste der Lehrveranstaltungen mit biographischen Notizen zu den Lehrern bis 1870).

Angestellte der Stadt Straßburg

Liste der Mitarbeiter der Stadt vor 1790 von Fr. J. Fuchs: Annuaire des Amis du Vieux-Strasbourg, XXIII, 1993-1994, S. 21-39.

Veröffentlichung der Karten der Mitarbeiter der Stadt während der Auswertungen - also bei weitem nicht systematisch - mit Verweis auf die Klassifizierung.